DBSH – Mangelnde Digitalisierung: Regionale sozialpädagogische Dienste (RSDs) der Berliner Jugendämter sind in Zeiten von Corona nicht arbeitsfähig.
Meinung
Sehr bedenkliche Pressemitteilung des Berufsverbands für Soziale Arbeit. Nicht aufgrund von Corona, sondern auf Grund von Aussagen wie diesen:
Es heißt, aus finanziellen Gründen werde es keine Laptops mit den notwendigen Zugängen für alle Kolleg*innen im RSD geben. Ohne Zugänge und Dienstgeräte ist das datenschutzkonforme Arbeiten im Homeoffice oder in Quarantäne nicht möglich. Bis heute, Oktober 2020, haben noch nicht alle Kolleg*innen in den Berliner RSDs ein Diensthandy.
Da ist sie wieder die Frage – „Wer soll das denn bezahlen?“ und überhaupt, über welche Summe sprechen wir denn hier? Rechnen wir mal es sind 6000 Mitarbeitende in ganz Berlin (Ich habe mal geschaut wie viele Stellen jeder Bezirk so hat, was zwischen 60-90 Stellen entspricht und dann auf die 96 Berliner Bezirke multipliziert… Ich weiß, Milchmädchenrechnung aber es gibt keine einzusehenden Infos zur Personalsituation) Dann sprechen wir bei ca. 800€ (Handy und Laptop – großzügig ohne Mengenrabatt und ausgehend von der Idee JEDER braucht beide Geräte ) von knapp 5.000.000€. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber für mich fühlt sich das nicht nach viel Geld an. In Anbetracht der Wichtigkeit dieser Einrichtung in jedem Fall eine angemessene Summe. Ich denke es gibt viele Möglichkeiten wo Geld gespart oder zusätzlich eingenommen *hust* vernünftige Vermögenssteuer usw. *hust* werden kann. Vielleicht muss man sich auch damit abfinden, dass neu = quatsch ist. Leasingrückläufer / Gebrauchtgeräte tun es vollkommen. Nehmen wir das 5 Jahre alte Lenovo T440 – Kostenpunkt heute knapp 300€ inkl. SSD und allem Schnick-Schnack. Der tut es noch die nächsten 5-6 Jahre und reicht zum arbeiten im Amt alle mal. Schon sind wir bei einem Drittel der Summe.
Aber es muss ja unbedingt das neue Gerät sein. Völlig überdimensioniert für Office und Browser / Videotelefonie. Und dann kommt noch die Gier – sobald die „öffentliche Hand“ zahlt werden 20% und mehr oben drauf gepackt und sich endlich wieder gesund gestoßen.
Unabhängig davon finde ich kommt diese Forderung etwas zu spät.
Wir haben wie gesagt 2020 und dem DBSH fällt es erst jetzt auf die Füße? Oder möchte man den Corona-Druck nutzen um seinen Forderungen mehr Rückhalt zu geben? Nette Strategie aber mit dem Thema hätte man sich vor 5 Jahren auch schon beschäftigt haben sollen.