Fachkräfte der OKJA kommunizieren häufig über populäre Apps wie Whatsapp oder Instagram, schlicht weil Kinder und Jugendliche sie alltäglich nutzen. Einerseits ermöglichen die Apps, deren Lebenswelt wahr- und ernst zu nehmen. Andererseits bewirken sie auch Formen der Kontrolle in der Beziehung
zwischen Fachkräften und Jugendlichen: unbedachte Inhalte im Online-Status, einsehbare „Likes“, Aufnahmen des Zuhauses z.B. bei Videotelefonaten und Zugang zu Metadaten wie der Veröffentlichungszeit. Wenn die digitale Welt so tiefe Einblicke in Privatsphäre ermöglicht, müssen Fachkräfte der Sozialen Arbeit dazu eine Haltung entwickeln – für sich und im Team. Zu klären ist, wie sie mit ihrem Einblick umgehen und in diesem Wissen Entscheidungen treffen. Wann werden Daten rechtmäßig und wann unrechtmäßig erlangt und genutzt? Zügige Antworten verlangen die
„datengetriebenen Geschäftsmodelle“ der Apps, denn Nutzende zahlen vielleicht kein Geld für die Nutzung, aber die Anbieter verwerten die Metadaten, die dabei entstehen.
Gerade für die Beziehungs- und Vertrauensarbeit entstehen Risiken einer (digitalen) Vulnerabilität. Gemeinsam entwickeln wir eine Haltung gegenüber dem Digitalen, die mit den Werten Sozialer Arbeit vereinbar ist. So verändert ihr den digitalen Wandel von einem passiven Geschehen mit euch – zu einem selbstbestimmten Prozess durch euch. Kollegial im Austausch greifen wir eure Fallbeispiele auf. Wir finden Antworten zu Sachfragen, erarbeiten anwendbare Strategien für Teams und machen eure Arbeit
leichter und datenschutzfreundlicher – ob allein oder im Team.
Anm. d. Redaktion: Sollten Sie selbst nicht in der OKJA arbeiten aber Menschen kennen, leiten Sie diesen Beitrag doch gerne weiter.
