Der vorliegende Beitrag entfaltet ein praxistheoretisches Modell von Doing Digitality, in dessen
Fokus sozialpädagogische Handlungspraktiken stehen, die mit und durch digitale Dinge hervorgebracht werden. Konstatiert wird dabei ein Spannungsfeld, dass sich daraus ergibt, dass
Digitalisierung in der Beratung meist als soziale Innovation verstanden wird (z.B. als flächendeckende Implementierung schriftbasierter Onlineberatung auf den Plattformen der großen
Wohlfahrtsverbände), während der alltagskulturelle Gebrauch digitaler Dinge (z.B. die sich im
Zuge der Pandemie durchsetzende Videoberatung) meist nicht systematisch als bereits vorhandene Digitalität mitanalysiert wird. Mithilfe des Modells von Doing Digitality werden drei
exemplarische Fragen (Teilnahme, Akteur:innenschaft digitaler Dinge und Raumkonstitution)
an Beratung gestellt und ein Ausblick auf weitere Theoriearbeit und Forschung eröffnet