Die Kinder- und Jugendhilfe stellt heute von den Frühen Hilfen, über die Kindertagestätten bis
hin zum Kinderschutz die größte soziale Infrastrukturleistung für alle jungen Menschen und Familien dar. Die am 27. März 2025 veröffentlichten Ergebnisse der Arbeitsgruppen im Rahmen der
Koalitionsverhandlungen zeigen, dass die Anliegen der Kinder- und Jugendhilfe überwiegend
durch versäulte Einzelmaßnahmen Beachtung finden. Die Kinder- und Jugendhilfe wird zwar an
vielen Stellen berührt, aber nicht klar und konsequent als eigener Akteur benannt. Dabei ist sie
weit mehr als nur ein ergänzendes System zur Schule oder Familie. Sie begleitet, unterstützt,
schützt und stärkt junge Menschen und trägt maßgeblich zu gesellschaftlichem Zusammenhalt,
sozialer Sicherheit, Bildungsgerechtigkeit und Demokratiebildung bei. Was fehlt, ist eine übergeordnete Gesamtstrategie, die die Kinder- und Jugendhilfe als verlässliche Infrastruktur stärkt,
Strukturfragen aufgreift und Finanzierungsoptionen mitdenkt.
Deshalb fordern wir konzertierte Maßnahmen, die an Strukturfragen ansetzen und zukunftsfähige Lösungswege in enger Zusammenarbeit mit Bund, Ländern, Kommunen und Verbänden
auf den Weg bringen und systematisch weiterentwickeln.